Menschenverschmutzung !?
Fundamentalistisches aus der Tourismusforschung
Neulich strahlte der Sender des Bildungsbürgers, arte, eine Dokumentation über Kreuzfahrten und deren tourismuswissenschaftliche Betrachtung aus. Dort kam ein englischer Soziologe zu Wort, dessen Forschungsgebiet Kreuzfahrtreisen sind. Als Kommentar zu der üblichen Praxis bei Kreuzfahrten, an kleineren Inseln morgens anzulegen, um die Touris loszulassen und diese Abends wieder aufzunehmen und weiter zu fahren, und zu den damit verbundenen Zumutungen für die Einheimischen bzw. Umweltverschmutzungen, die das ”ursprüngliche Gesicht” dieser Inseln gewaltsam verändere, meinte der Soziologe sinngemäß:
‘‘So etwas bezeichnen wir als Menschenverschmutzung”.
Lies: die Verschmutzung eines kleinen idyllischen und unberührten Eilands durch den bösen Menschen. Weit entfernt davon, hier etwa Kreuzfahrten und/oder die tumben Touri-Massen verteidigen zu wollen: wer so nicht nur denkt und spricht, sondern auch forscht, ist hoch ideologisiert und menschenfeindlich. Wenn ”der Mensch” per se als Verschmutzung wahrgenommen und konzeptualisiert wird, ist der Schritt nicht weit, ihn als ”Ungeziefer” zu deuten. Und wer eine zuförderst menschengemachte und kulturalisierte Insel (Infrastruktur, Häuser, Gastronomie, Gärten, Werte, Normen, Atmossphäre usw.) als ”Natur” idealisiert bzw. entkulturalisiert und ihn fundamentalistisch in Stellung gegen die Natur bringt, ist ein Faschoökologe – er setzt willkürlich einen Punkt Null, ab dem das Verdammenswerte dann auch verdammt werden kann. Angesichts dieser weiteren Episode aus dem Hause ”Biokonservativismus” muss man wieder einmal darauf bestehen: wir brauchen eine Ökologie ohne einen essentialistischen Naturbegriff; eine symbolische Erzählung/Deutung dessen, was uns umgibt als soziales und politisches Konzept ohne mythologische, göttliche oder biologistische Aufladung.
”Menschenverschmutzung” ist hier gemeint im ”genetivus objectivus” (Die Verschmutzung durch den Menschen als Mensch). Es gibt diesen Begriff im ökopostmodernen Diskurs aber auch in der Gegenbewegung, als ”genetivus subjectivus”, als Verschmutzung des Menschen – dieser thematisiert keine Kreuzfahrten, wohl aber zum Beispiel die scheinbare ”Verschmutzung” der Kinder in den und durch die staatlichen Schulen. Dazu gibt es viele Websites, die zumeist von Gruppierungen betrieben werden, die ihre Kinder ”frei”, d.h. zu hause erziehen bzw. bilden, und also ihre wahnhaften Projektionen gegenüber der Schule an sich ausagieren.
Und die Moral von der Geschicht? Die Hysterie gegenüber jedweden Formen von Verschmutzung ist das Symptom (und Rückseite) eines Wahns der ”Reinheit”, der hier prozessiert wird – je nach Phantasma entweder die Reinheit ”des Menschen” oder die ”der Natur”. Besser könnte man die postmodern-narzisstische Ökonomie der Beschmutzungsvermeidung nicht beschreiben. Sie ist das ultimative Kennzeichen für eine Kultur, die sich selbst negiert und zur ”Natur” regredieren will; mithin ist sie ein Zeichen für privatistisches Genießen auf Kosten eines öffentlich-politischen Begehrens, das sich etwa in der politischen Kritik eines den Menschen verdummenden Massentourismus oder in der emanzipatorischen Zurückweisung der Schule als ”ideologischer Staatsapparat”, der die Menschen kapitalistisch formt, inszenieren würde. Das Begehren ist nie ultimativ, selten puristisch, operiert aber immer auf der politischen Ebene der Kultur. Das Genießen dagegen phantasiert sich zumeist eine öbszöne Szene der ”Ursprünglichkeit”, die es fundamentalistisch zu bewahren gelte.
Volker Koehnen
Danke für diesen Artikel! Ich stimme der Grundrichtung zu. Über den letzten Absatz bin ich allerdings gestolpert. Ich höre aus der Gegenüberstellung von Genuss und Begehren, die Begriffe jouissance und desir der Lacaniaschen Psychoanalyse heraus: “Das Genießen dagegen phantasiert sich zumeist eine öbszöne Szene der ”Ursprünglichkeit”, die es fundamentalistisch zu bewahren gelte.” Aber liegt die jouissance des zitierten Biokonservativen nicht *gerade* in dem Genuss/Nutzen, den er vom Massentourismus hat in der Einrichtung seiner libidinösen Ökonomie? Und wärend ich es richtig finde solchen Haltungen die (sachhaltige) Kritik am Massentourismus oder die emanzipatorische Kritik an Schule gegenüberzustellen und es scharf abzugrenzen … die Ausdrücke allein tun’s nicht. Nach meiner (auch selbstkritischen) Beobachtung krankt die Linke (als heutiges gesellschaftliches Phänomen) an einer ganz ähnlichen Jouissance, die sie aus dem Kapitalismus zieht. — Das ist als Feststellung einer Tendenz und eines Problems gemeint, nicht als abstrakte Pauschalisierung. — Deshalb bin ich der Ansicht, das einer ‘Politik des Begehrens’ gegenüber große, große, große Skepsis angebracht ist. Statt dessen halte ich es mit Alenka Zupancic und setze auf eine ‘Ethik des Realen’.
Nun, wenn wir im Begehren mit Deleuze besonders das Reale im Lacanschen Sinne am Werke sehen, dann könnten wir zu einer Ethik der Politik gelangen, welche der Linken den Kapitalismus sukzessive entzieht, vielleicht, oder?
Ich bin verwirrt. Ich muss gestehen, dass ich die Antwort nicht verstehe.
Ich weiß auch nicht recht, eventuell zeigt sich das kapitalistische Reale in meiner Antwort und deiner Verwirrung? Das soll jetzt nicht als Beschmutzungsvermeidung gelten, aber vermutlich muß für gelingende Politik doch noch eine Menge mehr zusammen kommen.
Ich persönlich glaube nicht einmal, dass — zur Zeit! — linke Politik überhaupt möglich ist, geschweige denn gelingende. (Von Nischenfeldern politischen Handelns einmal abgesehen.) Was sich gegenwärtig als linke Politik inszeniert, ist, in meinen Augen, entweder nicht links oder nicht politisch. Das soll nicht heißen, dass man nicht im einzelnen genau hin schauen muss, denn es mag immer etwas aufkommen, womit man nicht gerechnet hat. Aber das grundlegende Problem besteht: der Genuss/Nutzen (jouissance) am Leiden an der Zeit und an der Kritik. Und was sich als Protest oder Widerständigkeit geriert, ist oft im besten Fall nur ein Karneval des Kapitalismus. “Im besten Fall”, denn im schlechteren Fall ist es ein ganz funktionaler Bestandteil des Alltags. Ich glaube weiterhin, dass eine bestimmte unaufgeregte Hartnäckigkeit im Insistieren auf genau dieser Aporie eine Bedingung der Möglichkeit für linke Politik ist, zukünftig oder lokal. Ich schreibe “unaufgeregt”, denn natürlich gibt es auch eine Jouissance der Ausweglosigkeit …
Ein hartes Urteil, das nach Zizek klingt. (ist nicht schlimm)
Und gewiß: Politik-Karneval trifft besser als Spektakel, macht den Zusammenhang der Umstände insgesamt plastisch.
Wie das mit dem “Funktionalen” und dann gar einer Ethik oder Politischem alles zusammen geht, darüber kann die Linke wenig sagen und damit anfangen, leider.
Das mit den Nischenfeldern ist sicher berechtigt, nur leider sind gerade die Nischen oft besonders inszenierend.
Was du mit “bestimmte unaufgeregte Hartnäckigkeit im Insistieren auf genau dieser Aporie eine Bedingung der Möglichkeit für linke Politik ” genau meinst, würde mich interessieren!
Ja, ich komm’ zwar ursprünglich aus der Hegel-Adorno-Ecke, aber ich ringe im Stillen für mich seit einiger Zeit fast nur noch mit den Slowenen (Zizek, Dolar, Zupancic). Das merkt man wohl …
Das mit den Nischen stimmt. Aber dachte weniger an bestimmte Subkulturen als an Politikbereiche, die für mich besondere Ausnahmen zur allgemeinen Behauptung sind, dass linke Politik zur Zeit gar nicht möglich sei. Etwa die Arbeit von ProAsyl. Die wird den Kapitalismus nicht überwinden, und hat selbst in ihrem eigenen Feld nicht gerade durchschlagende Wirkung, aber sie widerspricht zumindest nicht ihrem eigenen Begriff.
Was die ‘unaufgeregte Hartnäckigkeit’ angeht: Etwas blumig ausgedrückt würde ich sagen, dass das Rettende nur aus der Gefahr selbst wachsen kann.
Das Problem ist ja nicht eine Frage der psychologischen Motivation, sondern des Umgangs damit. Ich stimme auch deshalb nicht dem letzten Absatz des Artikels zu, weil es meines Erachtens nicht darum gehen kann, das (gute) Begehren gegen die (böse) Jouissance auszuspielen. (Zumal Begehren selbst ambivalent ist.) Das Problem spielt auf einem ganz anderen Register, dem der Ethik, des Fehlens von Möglichkeiten politischen Handelns, der Kritik — oder, wenn ich das sagen darf: der objektiven Sittlichkeit und des Geistes. Zum Beispiel: Das harte Urteil, dass die meisten Formen von Protest und Unmutsbekundungen an und für sich nur ein Karneval des Kapitalismus sind — und in Wahrheit in etwa so antikapitalistisch wie der in Köln –, heißt ja nicht, dass in ihrem realen Prozess als (im Ganzen dann leider nur unwesentliche) Momente nicht auch so etwas wie Augenblicke tatsächlicher Emanzipation statt finden können. Ich hab’ mich zum Beispiel vor einigen Monaten mit einer jungen Frau unterhalten, die sich in den Protesten, die damals hip waren, selbst politisiert hat. Sehr eindrucksvoll, tatsächlich. Nur leider fallen solche zarten Keime der Emanzipation nicht auf ein Feld (wie immer man’s nennen will: geistig, kulturell, wenn man’s lieber gramscianisch hat: hegemonial), in dem sie gedeihen können. Der reale Impuls verebbt oder korrumpiert sich zur Selbstinszenierung im Bereich des Imaginären. Anders gesagt: das Problem ist nicht die Jouissance, sondern dass die “Kritik” in den Diskursen, die innerhalb der Linken hegemonial sind, zur Funktion der Jouissance verkommt. Der Sache nach sollte es anders herum sein: die Jouissance sollte an der Kritik (ohne Anführungsstriche) ihre Bedeutung verlieren und unwesentlich werden.
Was ist der langen Rede kurzer Sinn? Meines Erachtens muss man als heutiger Linker auf Fantasien verzichten, in denen man sich das eigene Sein als Schritt auf dem Weg zur Lösung-all-unserer-Probleme darstellt. Sei’s als nahe Zukunft, ferne Zukunft, oder, post-moderner als utopisch-unmögliche Räume. Es gibt einfach keine Möglichkeit, keine, die nicht völlig obszön wäre, sich vor den Augen des Großen Anderen zum guten Kind zu machen. Oder besser gesagt: man kann natürlich auf die Fantasien nicht verzichten, aber man wird ihre Durchbrechung an allen wesentlichen Punkten und ihre ständige Transformation nicht nur billigend in Kauf nehmen müssen, man wird sie sogar wollen müssen. (Das sind, sozusagen, Stichworte zu einer ‘Ethik des Realen’.)
Wie man damit dann persönlich umgeht — dafür hab’ ich auch kein Patentrezept. Für mich selbst, aber das kann man nicht verallgemeinern, ist das ästhetische Handeln (!) das wichtigste geworden. Denn die Kunst, wie die Liebe, hat das an sich, das in ihr die Jouissance selbst zum Begehren werden kann.
Ich muß gestehen, dass mir Alenka Zupancic und ihre ‘Ethik des Realen’ bisher nichts sagten. Ich kenne Zizek einigermaßen, habe aber mit seiner Erzählweise öfters Schwierigkeiten. Zudem kommt m. E. eine Variante das Totalitätsproblem bei ihm zum Tragen, wenn er zu sehr das Subjekt als Duplikat des “Gesellschaftlichen” psychoanalysiert. Das Problem empfinde ich auch ein Stück weit bei den Begriffen der “objektiven Sittlichkeit und des Geistes”.
Aber ein Band Adorno – Zizek kommt damit und in der genannten Bewertung des Politischen vermutlich zum Ausdruck, oder täusche ich mich? Die Gesamtheit des kapitalistischen Karnevals, der sich nur in einem Sprung überwinden lässt? Dessen ideologische Mechanismen umfassend einbeziehen, und uns postpolitische Spielchen treiben lassen.
Schließlich bleibt nur die Flaschenpost und das Nachhören eigener ästhetischer Widerständigkeit. Wenn ich das richtig verstanden habe, bleibt als persönliche Rückzugslinie eine Spur Nichtidentisches.
Durchaus nachvollziehbar, unter der klugen Einsicht, dass die kritischen Keime kein Feld, keinen Nährsubstanz, keinen Resonanzboden haben. Es könnte aber eine alternative ästhetische Betätigung sein, genau solches Feld “kollektiv” zu pflegen.
Sonst bleibt die Art ‘unaufgeregte Hartnäckigkeit’, die mit mit der “Gefahr” und dem “Rettenden” nach Badiou klingt, dem Warten auf das Ereignis. Verständlich, aber mich berührt es auf Dauer doch zu wenig. Damit meine ich alternativ nicht die Spielchen, wie sie inzwischen an der Senckenberganlage betrieben werden.
Woher ich genau komme? Auch etwas frühe Kritische Theorie, Postanalytik und Foucault vielleicht.
Dann sag ich jetzt als Verfasser des Textes auch mal was dazu
Das Begehren und seine Dialektik, die politische Symbolität und Phantasmazität des Subjekts ist grundsätzlich unhintergehbar – ein Ausbruch nicht möglich; es sei denn um den “psychotischen” Preis der Auflösung von Subjektivität überhaupt. Das bedeutet, dass das linke politische Subjekt dem „Mangel an Sein“, seiner Lücke gegenüber, unbedingte – wie ich es nenne – „Loyalität“ zeigen sollte. Die politischen Fundamentalismen hingegen, zuförderst der Faschismus, sind Artisten im Lückenschließen und im Phantasieren einer Ursprünglichkeit und Unmittelbarkeit. Die linke Rezeption dieses lacanianischen Mangelbegriffs unterliegt regelmäßig einem Mißverständnis: wer für die Loyalität zur Lücke plädiert, ist noch lange kein Affirmator des Kapitalismus – es ist hier streng zu unterscheiden zwischen der Symbolizität des Subjekts und der Welt „an sich“ und einer konkret gegebenen symbolischen Ordnung. Erstere ist nicht revolutionierbar, letztere aber durchaus. Es gibt für linke Politik m. E. nur zwei Möglichkeiten: einmal die Veränderung der konkreten symbolischen Ordnung des Kapitalismus (z.B. Rente mit 50 Jahren, Mindestlohn von 20,-, die 20-Stunden-Woche, usw.). Darüber hinaus bleibt das „Warten“ auf die radikale Umwälzung des großen Anderen, die in der Geschichte zumeist als Badiou’sches „Ereignis“ über uns herein brach (z.B. Französische Revolution) – das ist dann das einrechende Reale (die hegelianische „Nacht der Welt“, der Wahnsinn, der Nicht-Sinn), das im übrigen ja konstitutiv für Subjektivität ist
Das war im Text mit – der zugegebenermaßen etwas plakativen – Entgegensetzung von Begehren und Genießen gemeint: trage ich im politischen Begehren der Lücke dadurch Rechnung, dass ich mich nicht dazu hinreißen lasse, im politischen Genießen ein „Paradies ohne Mangel“ zusammenphantasieren? Das wäre dann die mechanistische Lusterfahrung oder Lüsternheit im politischen Feld, in der z.B. Anders Breivik bei seinen Oslo-Attentaten gefangen war. Oder verzichte ich im Politischen auf Lustbefriedigung und halte die diesbezügliche Freud’sche „Spannung“ aufrecht? Es ginge hier um eine Art „genießendes“ Begehren, also um die Lust am Lustverzicht.
Die Matrix nun, in der das linke politische Begehren in Loyalität zum Mangel prozessiert, ist das Demokratische: das gemeinsame Ringen um nicht nur Mittel und Wege für ein Gemeinwesen des „guten Lebens“, sondern auch der Streit – das wird regelmäßig unterschlagen – um das, was uns umgibt, um die Interpretation „der Welt“ schlechthin. Denn wir wissen seit Kant, dass wir keinen Zugang zum „Ding an sich“ haben, wir also immer auf Interpretation des symbolisch Gegebenen verwiesen sind. Analytisch (und nicht empirisch) betrachtet ist dieses Demokratische für mich untrennbar mit dem Symbolischen verknüpft, weil das Symbolische letztlich nichts anderes „tut“, als Subjekte zu erzeugen, die ALLE gleich sind: nämlich als gleichrangige, differente Signifikanten, die sie je füreinander sind. Erst in der Herausbildung konkreter symbolischer Ordnungen (je nach existentialer Struktur und je nach Fundamentalphantasma) werden die Positionen der Subjekte (wie z.B. im Kapitalsimus) unterschiedlcih verteilt (reich/arm, Mann/Frau usw.). Zizek weits uns daher darauf hin: eine Art erster Schritt im medium des politischen Begehrens wäre hier die Subtraktion der Subjekte von ihren konkreten Positionen, die sie in der konkreten symbolischen Ordnung einnehmen, die Schafffung also einer „minimalen Differenz/Distanz“.
Lassen wir Adorno, Zizek, Zupancic, den Geist und die Sittlichkeit und das vermutete “Totalitätsproblem” vielleicht einfach beiseite. Das alles führt leicht zu Haarspaltereien. Zumal ich das starke Gefühl habe, dass Du mir eine Haltung unterstellst, die Adorno zugeschrieben wird, die aber bloß auf in der Linken populären Adorno-Fehllektüren fußt. Der “Karneval des Kapitalismus” ist kein anderes Wort für den “universellen Verblendungszusammenhang”. Und auch wenn’s den gäbe in der Form, wie man sich’s manchmal vorstellt, so wäre der nicht in einem “Sprung” zu überwinden, weder “nur” noch “überhaupt”.
Ich rede auch keinem Rückzug ins Ästhetische das Wort.
Mit “post-politisch” hab’ ich erst recht gar nix am Hut.
Und spreche mich auch nicht für politische Untätigkeit aus, sozusagen für die Feinheit der schönen linken Seele, die sich nicht mit den Ambivalenzen politischen Handelns beschmutzen will.
Sondern ganz im Gegenteil. Ich halte die Tatsache, dass solche Gespenster in linken Diskursen herumgeistern für ein Symptom. Für ein Symptom dafür, dass die Linke als gesellschaftliches Phänomen dem Begriff widerspricht, den sie sich von sich selbst macht. (Ich schreibe “als gesellschaftliches Phänomen”, wiederum, denn weder betrifft dieses Urteil alles und jeden, noch entbindet es einen davon, im Einzelfall genau hinzusehen.)
Da ich gerade dabei bin, harsche Urteile zu fällen, kann ich auch gleich noch eins draufgeben, a propos “schöne linke Seele”: Das meiste, was sich als links gibt, ist bloß ein Protestantismus ohne expliziten Gott.
Nachdem ich meine letzte Antwort geschrieben hatte, ist mir aufgefallen, dass das, was ich einen emanzipatorischen Impuls genannt hatte, tatsächlich etwas mit Begehren im lacanschen Sinne zu tun hat. Und da gehe ich mit dem Autor des Artikels (bist Du das eigentlich?) denn doch auch im letzten Absatz zusammen. Wo ich auseinander gehe, ist dann allerdings die Implikation, dass es eine Reinheit des Begehrens von einer bösen Jouissance geben könne.
Was ich behaupte ist, dass die Linke ganz im Gegenteil in ihrer libidinösen Ökonomie sogar im extremen Maße vom Kapitalismus profitiert. Und diese jouissance, dieser Genuss/Nutzen, besteht gerade da, wo man am meisten im subjektiven Empfinden an “den Zuständen” leidet.
Ein Karneval ist die vorrübergehende Aufhebung der äußeren Regeln des Normalzustandes. Aber der Karneval gehört in Wirklichkeit zum Normalzustand dazu und erfüllt sogar eine wesentliche Funktion. Der “Karneval des Kapitalismus” ist nicht allein so etwas wie “Bloccupy”. Der Karneval des Kapitalismus ist die Linke schlechthin.
Warum sollte man den Befürwortern des Kapitalismus glauben, dass dessen innerer Sinn und Zweck das reibungslose Funktionieren der kapitalistischen Verwertung sei? Bloß gerade gebe es aus diesen oder jenen Gründen eine Krise. Und dann streitet sich Links und Rechts nur noch über die Gründe. Ich glaube viel eher, dass der Kapitalismus eine Potlatch-Gesellschaft ist. Sein innerer Sinn ist genau diese ungeheure Verschwendung und Verausgabung und Zerstörung. Und die Linke als gesellschaftliches Phänomen, um nicht zu sagen als gesellschaftliche Notwendigkeit, ist neben all den andern Formen von Unmut und Empörung — jeder, auch der Konservativste, ist heutzutage ein radikaler Kritiker der Verhältnisse — *ein* Moment dieses Potlatchs.
Es gibt keine Krise.
Man müsste einen Punkt der Krisenhaftigkeit erst finden.
Warum liegt es so nahe, jemandem, der auf die Jouissance der Linken insistiert, zu unterstellen, er propagiere einen Rückzug ins Private (oder “post-politische”, was bloß eine andere Floskel ist) oder “Ästhetische”? Das ist kein Fehler von Dir, es liegt tatsächlich nahe. Aber das tut es nicht weil es die Sache nahe legte, sondern weil die linken Diskurse so funktionieren. Die Antwort auf das Problem der Jouissance ist nicht, nun umso stärker die innere Reinheit von der eigenen Verstricktheit zu suchen. Das wäre die pietistische Reaktion. Sie zieht ihre Jouissance aus dem perpetuierten Scheitern dieser Bemühung. Die Antwort darauf ist auch nicht, eine Fantasie aufzubauen, man würde kollektiv ein Feld für Kommendes bereiten. Wozu braucht es diese Fantasie? Warum muss sich die linke Psyche einreden, dass aus dem Apfelbäumchen, das sie heute pflanzt, ganze amazonische Apfelbaumurwälder würden, wenn bloß nicht morgen die Welt unterginge? Je tiefer man im Halbeingestandenen von der Sinnlosigkeit des eigenen Tuns überzeugt ist, umso heroischer empfindet man sich. — Es ist sogar als *müsste* man überzeugt sein, dass die Welt morgen untergeht, damit es sich überhaupt lohnt, ein Apfelbäumchen zu pflanzen.
Im Ernst: Atheismus ist zwar in der Linken identitätsstiftend (keine Angst, ich bin auch Atheist), einige gehen sogar auf jede Nennung des Wortes “Gott” los wie die protestantischen Bilderstürmer auf die Ikonen. Aber im *Handeln* führt man sich auf als würde das geheimste Innere in jedem Augenblick unter dem strengen Blick von Gottvater zittern.
Du hast mir in Deiner Antwort, wohl nicht in der Intention, aber in der *Sache*, unterstellt, es ginge mir eben doch um eine Jouissance der Ausweglosigkeit. Das ist nicht so. Viel näher läge es für mich — aber das ist nur ein Beispiel! — die Komik im linken Handeln zu sehen. Denn darin, ein Linker zu sein, liegt tatsächlich ein Moment von Komödie im engeren Sinne des Wortes. Nicht so sehr, weil links zu sein ein bisschen lächerlich wäre. (Das auch!) Nicht so sehr, weil es ein bisschen peinlich wäre. (Das auch!) Sondern vor allem, weil darin tatsächlich eine unmögliche Zusammenziehung, ein Kurzschluss, eine Struktur wie die einer sehr guten Komödie liegt: man stellt sich außerhalb des Normalen, man gehört nicht dazu, aber genau in diesem Nicht-dazu-gehören, gehört man eben doch dazu und ist völlig normal.
(Selbstverständlich: Wie jede gute Komödie funktioniert auch diese nur, wenn die Akteure dabei ganz ernsthaft sind.)
Um es ganz explizit zu machen: ich spreche überhaupt nicht dagegen, dass man “etwas tut”. Ich spreche nicht einmal dagegen, dass man sich bemüht, politisch zu handeln. Ganz im Gegenteil! Ich spreche nur dagegen, dass man die Fantasien, in die man sich selbst unvermeidlich gewandet, auch noch fetischisiert.
Nehmen wir z. B. “Bankers Babylon”, das die FGZ mitgestaltet oder sogar initiert hat (ich weiß das nicht so genau). Ich fand das eine ziemlich gute Sache. *Natürlich* war es dann unvermeidlich auch eine ziemlich peinliche Veranstaltung: man hatte das ganze linke Pandämonium versammelt — vom linken Professor (und dem, was die Lacanianer den “Diskurs der Universität” nennen) bis zum aktionistischen Protest-Touristen. Das linkeste und einzige genuin Emanzipatorische war meines Erachtens der aufgeführte Ausschnitt aus “Die Insektendolmetscherin”. (Nicht weil Poesie und das Theater jemals an-und-für-sich politisch sein könnten — sie sind für sich nie politisch –, aber weil sie natürlich an sich eine politische Dimension haben.) Heißt das, man braucht so etwas gar nicht zu machen? Natürlich nicht! Es kann aus solchen oder andern Aktionen etwas entstehen, von dem man vorher nichts ahnen konnte. Man wird sich nur der Planungsillusionen begeben müssen. Heißt das, man muss um jeden Preis das imaginäre Szenario aufrecht erhalten, man bereite mit solchen Aktionen den langsamen Untergang des Kapitalismus vor, und sei’s auch nur in der gedachten Verlängerung? Eben nicht. Denn an diesem Punkt wird das Imaginäre zum Wichtigeren und man kontakariert durch sein Tun das, was man zu tun vorgibt.
Oder anders ausgedrückt: der emanzipatorische Impuls, oder das Begehren, bleibt auf der Strecke, gerade *indem* man sich einredet, man marschiere ihm mit der Fackel vorweg.
@Volker:
Das Schlagwort “Loyalität zum Mangel an Sein”, ist eines, mit dem ich durchaus etwas anfangen kann. Ich habe tatsächlich vermutet, Gaukler sei der Autor des Artikels, und meine Gedanken entsprechend formuliert. Du schreibst:
“Das war im Text mit – der zugegebenermaßen etwas plakativen – Entgegensetzung von Begehren und Genießen gemeint: trage ich im politischen Begehren der Lücke dadurch Rechnung, dass ich mich nicht [das "nicht" ist vermutlich zu viel; O.S.] dazu hinreißen lasse, im politischen Genießen ein „Paradies ohne Mangel“ zusammenphantasieren? Das wäre dann die mechanistische Lusterfahrung oder Lüsternheit im politischen Feld, in der z.B. Anders Breivik bei seinen Oslo-Attentaten gefangen war. Oder verzichte ich im Politischen auf Lustbefriedigung und halte die diesbezügliche Freud’sche „Spannung“ aufrecht? Es ginge hier um eine Art „genießendes“ Begehren, also um die Lust am Lustverzicht.”
Das klärt für mich die Frage, die ich in meiner allerersten Antwort gestellt habe. Ich sehe an diesem Punkt keinen Widerspruch mehr. Oder siehst Du einen? Mit dem “genießenden Begehren” deutest Du ja genau in die Richtung eines Zusammenspiels von Genuss/Nutzen und Begehren, die ich in meiner ersten Antwort eingeklagt hatte und bist, anders als von mir befürchtet, weit weg von einer ‘Politik des Begehrens’.
Von Badiou habe ich nicht die leiseste Ahnung. Ich möchte nur anmerken — und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das nicht vielleicht nur Haarspalterei ist, dass es mir bei dem ‘Unerwarteten, das aufkommen kann’ nicht so sehr um das Warten auf Große Ereignisse und Umwälzungen geht, sondern viel eher um Verschiebungen innerhalb der symbolischen Ordnung und allem, was daran hängt: Diskursstrukturen, Habitusformationen, Begründungszusammenhänge, Wahrnehmungen. Die haben das an sich, dass man sie nicht planen, sondern nur vorbereiten kann, und dass sie sich als Fürsichseiende immer nur ex post bestimmen lassen.
Oh, das Mißverständnis zur Autorenschaft tut mir leid.
Abgesehen vom Begehren und Genießen, den wechselnden Subjektivitäten und den Fackeln: es bleibt mir zumindest die dauernde Frage, was es mit dem Vorbereiten auf sich haben kann. Und der Vermutung, dass die Rolle “der Linken” dabei eher dunkel bleibt. Leider lässt sich das auch zu “Bankers Babylon” sagen, wobei sich da manches unglücklich ergab.
Zu den ganzen anderen Anmerkungen müsste man sich erst über die verwendeten Vokabulare verständigen, hier eher der falsche Ort.
Eine kleine Fußnote sei mir noch erlaubt: bei manchen sehr gerafften Tiefenerklärungen, die mit einer gewissen Nonchalance unterfüttert werden, schrecke ich instinktiv etwas zurück.
@Oliver:
Zu den Mißverständnissen bezüglich der Autorenschaft: sowas passiert; jemanden für jemand anderes zu halten ist ja – man gestatte mir diesen Kalauer – durchaus im lacanianischen Sinne…
Zur Sache: deine kritische Anmerkung zum „Gegeneinanderausspielen bzw. abstrakt-normativen Gegenüberstellen von Genießen und Begehren“ fand ich sehr berechtigt (das war mit einer der Gründe, warum ich geantwortet hatte). Denn in der Tat operieren ja beide Subjektivitäts“fundamentalien“ im Grunde in ein und demselben Feld: dem der Lust. Daher funktioniert ein Begehren zu positivieren aufkosten eines negativierten Genießens tatsächlich theoretisch-logisch nicht. Der Kernpunkt – vor allem, wenn man diese Mechanismen auf das Politische bezieht –, auf den es mir ankam, war lediglich die –durchaus dann wieder normative – Thematisierung der je spezifischen Position des politischen Subjekts zum Mangel. Aber auch ich sehe jetzt auch keinen inhaltlichen Widerspruch mehr zwischen uns beiden.
Zu deinem letzten Absatz: in der Tat geht es m. E. bei emanzipatorischer Politik um „Verschiebungen innerhalb der symbolischen Ordnung“, wie du schreibst. Und solche erreicht man tatsächlich nicht nur über z.B. schlicht ein „anderes Sprechen“ (das hieße, innerhalb des eigenen Fundamentalphantasmas zu verbleiben). Man kann sie aber z.B. vorbereiten – und da stimme ich dir zu – z.B. durch die genannte Distanz des Subjekts zu festgelegten Rollen in der symbolischen Ordnung (das wäre dann der Beginn von Subversion). Der Dreh- und Angelpunkt ist hier die Frage, inwiefern eine konkrete subjektive Praxis die inneren Rationalität der symbolischen Ordnung stört oder nicht. So halte ich es z.B.für wenig subversiv, angesichts der aktuellen Krisen einfach ein paar Banker als Personen zu beschimpfen oder ihnen schlicht Gier zu unterstellen – so etwas stört nicht nur nicht die kapitalistische Rationalität, sie affirmiert sie sogar, weil das politische System des Kapitalismus immer auch ein Stück weit Opposition benötigt, um fortbestehen zu können. Es geht im politischen Kampf immer um Strukturen, nicht um Personen, und es geht um ein subversives Sich-Entziehen allzubekannter und affirmierender Praktiken.
Was in der Geschichte – z.B. in der Französischen Revolution – allerdings manchmal sich ereignet, sind nicht nur Verschiebungen, sondern Zerstörungen ganzer symbolischer Ordnungen: nach 1789 war das „ancien regime“ gestürzt. Und solche radikalen Umwälzungen sind dann in der Tat nicht „masterplanmäßig“ planbar oder machbar (das war und ist bis heute der fatale Irrtum mancher „revolutionärer“ Gruppen in der Welt) – sie ereignen sich dann, wenn sie sich ereignen. Echte Umwälzungen gehören eben nicht dem Register der „imaginären Verkennung“ an, d.h. sie entziehen sich dem subjektiv-bewußten Kalkül einzelner.
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