Diskussionsveranstaltung: Krieg gegen den Terror. Frankreich ehrt die Toten von Paris – mit noch mehr Krieg, wie denn sonst?!
Donnerstag, 17.3., 19 Uhr
Campus Bockenheim, Studierendenhaus, Raum K2 (2. Stock)
Die Anschläge vom November mit 130 Toten machen den „Islamischen Staat“ endgültig zum Feind von „uns allen“ – den Franzosen, den Europäern, ja der zivilisierten Menschheit, zu einem Feind, der seine Vernichtung nicht nur verdient, sondern zum allgemeinen Bedürfnis macht. Der antiwestliche Terror der Dschihadisten schließt oben und unten, Staatsmacht und regiertes Volk im Westen perfekt zusammen.
Der französische Präsident sieht in den toten Landsleuten die Souveränität seines Staates angegriffen – verbucht deren verlorene Leben als Stellvertreter der verletzten französischen Hoheit, die er wiederherzustellen hat. 130 tote Franzosen rechtfertigen nun einen Krieg um Syrien, den Irak und die staatliche Neuordnung des Nahen Ostens, dessen Opfer garantiert niemand mehr zählt.
Die Organe der demokratischen Öffentlichkeit verstehen die Attentate als Kampfansage an „unseren Lebensstil“; auch sie nehmen die Opfer als Repräsentanten für Höheres, nämlich für „unsere Art zu leben“. „Wir alle“ sind angegriffen, nicht als Staatsbürger, sondern – fundamentaler – als Menschen mit einer modernen Lebensauffassung. Die soll darin bestehen, dass wir den größeren Teil dieses Lebens, der ausgefüllt ist mit Arbeitsstress und der Jagd nach dem Geld, ignorieren und das Leben mit dem bisschen Freizeitvergnügen identifizieren, das danach noch bleibt. Aus Respekt vor den Opfern müssen „wir“ unseren Lebensstil gegen die todessüchtigen Attentäter verteidigen, indem wir nun erst recht Kaffee trinken, Fußball gucken und tanzen gehen. Der Staat bekommt in diesem Kulturkampf insoweit eine Rolle, als er natürlich nötig ist, um diesen wunderbaren Lebensstil zu schützen; wofür er wiederum unsere ganze Unterstützung im Kampf um die Selbstbehauptung seiner Macht im globalen Maßstab verdient. Die Bürger, so die Presse, haben sich selbst als persönliche Feinde dieser Feinde des Westens zu verstehen und allen Ernstes zu glauben, dass es um ihren Lebensstil und Feierabend geht, wenn Frankreich zusammen mit andern Großmächten Bomben auf die vom IS gehaltenen Regionen wirft.
Höchste Zeit, bei so viel Identität auseinander zu sortieren,
- was für ein eigentümlicher Feind dem Westen mit dem Islamischen Staat erwachsen ist;
- was Frankreich, Europa und die USA an dessen blutigem Staatsgründungskrieg so ganz anders und so viel unerträglicher finden als an den anderen, die sie fördern und ausnutzen;
- und worum sie im Nahen Osten mit ihrem Bombenkrieg ringen.
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